Entspannungshilfe Gewichtsdecke

Wir Autist*innen sind vom Alltag sehr gestresst.
Den ganzen Tag über Sinnesreizen ausgesetzt sein, die man nicht filtern kann, ist sehr anstrengend. Situationen, Vorgänge und Veränderungen zu händeln, die man oft nicht kontrollieren kann, erzeugt Anspannung und Druck und kostet viel Kraft.

Jeden Tag müssen wir abschätzen, welche Termine, Erledigungen und Kontakte sich mit der Energie ausgehen, die wir gerade zur Verfügung haben und wo wir auf Teilhabe verzichten müssen. Zu all dem ist es oft erforderlich, mit starken Ängsten zurechtkommen, die viele Alltagssituationen überschatten.

Die Erholungszeit, die uns ein normaler Alltag zugesteht, reicht oft nicht aus, um unsere Batterien wieder aufzuladen. Wir schlafen schlecht, sind unruhig, quälen uns durch Overloads. Manche von uns kommen damit in eine Abwärtsspirale, an deren Ende man kraftlos zurückbleibt.

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Rezension: „The Autism Friendly Guide to periods“

Menstruation ist noch immer ein Tabu. Als 2019 ein Menstruations-Emoji in die Liste der offiziellen Emojis aufgenommen wurde, löste es hitzige Diskussionen aus. Dieses Emoji sollte Mädchen und Frauen bzw. Menschen mit Uterus ermutigen, selbstbewusst und selbstverständlich mit ihrer Periode umzugehen.  

Viele User*innen forderten in den Kommentarspalten und sozialen Medien entrüstet die Abschaffung des kleinen, roten Blutstropfens. Sie sahen keine Notwendigkeit, über so etwas wie Menstruation zu sprechen.

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Neurodiversität im Beruf – Teil 2: Simone

Man geht davon aus, dass etwa 80% der arbeitsfähigen Autist*innen erwerbslos sind. Diese Zahl sorgt immer wieder für Erstaunen, steht sie doch im starken Kontrast zur oft guten Ausbildung dieser Menschen. Die Ursachen dafür sind vielfältig.

Eine mögliche Ursache ist das Bild, das die Gesellschaft von Autist*innen hat. Für viele sind sie die schrulligen, anpassungsunfähigen und sozial inkompetenten Nerds, die jeder Person ungefragt die Wahrheit ins Gesicht sagen und sich kaum ein “Guten Morgen” abringen können.

Doch wie geht es autistischen Menschen am Arbeitsplatz tatsächlich? Sprechen sie über ihre Diagnose oder verheimlichen sie sie? Welche Erfahrungen haben sie gemacht? Wie gestalten sie ihren Tag? Mit welchen Schwierigkeiten sind sie konfrontiert?

Diese Fragen durfte ich mehreren Autist*innen stellen.

Teil 1 der Serie findet ihr hier: Claudia: “Durch meine Offenheit ergänzen wir uns gut.”

Simone: „Manchmal geht es auch ohne institutionelle Hilfen.“

Simone wurde meine Suche nach Erfahrungsberichten berufstätiger Autist*innen von einem Kollegen zugetragen und sie meldete sich direkt bei mir. Derzeit arbeitet sie in einem Softwareunternehmen, das keinen expliziten Bezug zu Autismus hat, aber viel Wert auf Diversität legt. Sie hat mir ausführlicher davon erzählt:

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Neurodiversität im Beruf – Teil 1: Claudia

Man geht davon aus, dass etwa 80% der arbeitsfähigen Autist*innen erwerbslos sind. Diese Zahl sorgt immer wieder für Erstaunen, steht sie doch im starken Kontrast zur oft guten Ausbildung dieser Menschen. Die Ursachen dafür sind vielfältig.

Eine mögliche Ursache ist das Bild, das die Gesellschaft von Autist*innen hat. Für viele sind sie die schrulligen, anpassungsunfähigen und sozial inkompetenten Nerds, die jeder Person ungefragt die Wahrheit ins Gesicht sagen und sich kaum ein “Guten Morgen” abringen können.

Doch wie geht es autistischen Menschen am Arbeitsplatz tatsächlich? Sprechen sie über ihre Diagnose oder verheimlichen sie sie? Welche Erfahrungen haben sie gemacht? Wie gestalten sie ihren Tag? Mit welchen Schwierigkeiten sind sie konfrontiert?

Diese Fragen durfte ich mehreren Autist*innen stellen.

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TestingPro 2019: Ausbildung zum/zur Software Tester*in für Menschen im Autismus-Spektrum

Unweit des Wiener Hauptbahnhofs im vierten Bezirk liegt das Büro von Specialisterne. Versteckt in einem Hinterhof bekommt man in diesem Büro kaum etwas von dem Trubel mit, den diese Gegend eigentlich auszeichnet. In diesen Räumen findet im September zum wiederholten Male die achtwöchige Ausbildung zum*r Software Tester*in statt

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Kommentar zur parlamentarischen Bürgerinitiative „fairändern“

Schwangere Person hält ein Ultraschallbild eines Fötus vor ihrem Bauch.

Frauen* in Österreich erleben unter Schwarz-Blau eine Regierung, die versucht, ihnen hart erkämpfte Rechte nach und nach zu nehmen – zugunsten eines konservativen Rollenbildes. Manches, wie die Bewertung von Arbeitssuchenden via Algorithmus, der Frauen und Minderheiten automatisch schlechter einstuft, geschieht unter den Augen der Öffentlichkeit. Anderes, wie die parlamentarische Bürgerinitiative “fairändern” wird im Verborgenen vorangetrieben.

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Neue israelische Serie „On the Spectrum“

CREDIT: Yes Studios

Im April 2018 wurde beim Tribeca Film Festival eine neue Serie vorgestellt, die sich dem Thema Autismus widmet. “On the Spectrum” erzählt aus dem Leben dreier autistischer Protagonist*innen, die in einer chaotischen WG leben und im Alltag bestehen müssen. Weiterlesen

Atypical Staffel 2

Screenshot Trailer

War die erste Staffel von Atypical zeitweise ein von karikaturhaft überzeichneten Figuren überlagerter Comedy-Spaß mit guten Absichten, zeigt sich Staffel 2 reifer, erwachsener – eine insgesamt würdigere Darstellung von Autismus im Alltag. Atypical Season 2 ist seit dem 7. September auf Netflix abrufbar.

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Mysterium „weiblicher Autismus“

Meine Mutter hat für jedes von uns Kindern ein Fotoalbum angelegt und zu den Fotos auch die Bilder gesteckt, die wir in der Zeit gemalt haben. Nimmt man die Bilder heraus und dreht sie herum, liest man folgendes: „Apfelbaum von Marlies, 2 Jahre“. „Apfelbaum von Marlies, 3 Jahre“. „Apfelbaum von Marlies, 4 Jahre“. „Apfelbaum von Marlies, 5 Jahre“.

Erzieher*innen, Lehrer*innen, meine Eltern – alle fanden es merkwürdig. Aber eine Erklärung fand man nicht. Autismus bei Mädchen? Das gibt’s doch gar nicht, dachte man. Doch woher rührt diese Annahme? Weiterlesen

Serienkritik „Atypical“: Eine realistische Utopie

Netflix stellte mit der Serie “Atypical” eine Coming of Age-Story um einen 18-jährigen Autisten und seinen Alltag online. Was nach einer neuen Initiative zum Abbau von Vorurteilen klingen mag, erfüllt diese leider zu Genüge.

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