„Normal sein“ kann man nicht üben.

Österreich kehrt langsam zu einem Alltag zurück, der dem vor der Covid-Pandemie ähnelt. Menschen, die bisher im Homeoffice arbeiten konnten, gehen nach und nach wieder in die Büros. Ein großer Teil von ihnen sogar mit viel Freude. Einige haben die negative Erfahrung gemacht, dass sie zu Hause deutlich mehr arbeiten als im Büro, anderen fehlt der persönliche Austausch und Kontakt mit den Kolleg*innen. Wieder andere hatten Probleme, nach dem Arbeitsende die Grenze zum Privatleben zu ziehen. Sie hatten das Gefühl, nicht abschalten zu können, wenn der Schreibtisch in der eigenen Wohnung steht. Wenn für diese Menschen der Arbeitsweg Distanz zum Beruf schafft, ist es zuhause mit dem Wegpacken des MacBooks nicht getan.

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Neue Normalitäten

Seit einigen Tagen sind die Ausgangsbeschränkungen in Österreich gelockert. Menschen drängen wieder nach draußen, genießen die Frühlingssonne und suchen in den Einkaufsstraßen und den Parks nach einer neuen Normalität. Doch wie sieht sie aus? Ist es für alle die selbe?
Die Welt hat sich in den vergangenen 47 Tagen verändert und wir mit ihr. Viele Nichtbehinderte haben das erste Mal bewusst eine Behinderung ihres Alltags gespürt.

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Sozialkontakte pflegen während Covid 19, Social Distancing und Ausgangsbeschränkung

Eines der Diagnosekriterien für das Autismusspektrum ist ein Defizit in der sozialen Kommunikation und Interaktion. Das kann die Wechselseitigkeit von Kommunikation betreffen oder das Teilen von Interessen. Auch das Initiieren von Kontakten und Gesprächen kann herausfordernd sein. Oft haben autistische Menschen Probleme, nonverbale Kommunikation zu verstehen. Dazu gehören Körpersprache und Mimik. Manche Autist*innen haben auch selbst eine eingeschränkte Mimik und eine reduzierte Körpersprache.

Als Person im Spektrum ist man all das von Geburt an gewohnt. Manchen gelingt es trotzdem, Freundschaften und Partnerschaften zu führen. Andere finden alternative Möglichkeiten oder sind mit wenigen Kontakten zufrieden. Viele Autist*innen berichten aber auch von Einsamkeit und vermissen es, Menschen um sich zu haben, mit denen sie enge soziale Beziehungen führen können.

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The Corona Virus and COVID-19: tips and tricks on how to survive this crisis as an autistic person

In a matter of days, life as we knew it in Austria has changed. The news cycle is evolving by the minute. New governmental rules are in place that an impact on our daily lives. To make sure the curve of Covid-19 infections is flattened as much as possible, it’s likely that similar measures will be taken in Germany as well. In this text I will focus on what is currently happening in Austria.

Many people are scared and worried about what is happening and have a hard time dealing with it. And even though people like to crack jokes about it – especially autistics can have a particularly hard time dealing with this new situation. All these changes are scary and can consume a lot of energy. The information overload and many of the instructions are vague and spark new questions:

Am I allowed to meet another person for a walk, if this person is not living with me? Am I allowed to go for a jog? Are dog parks still open to the public? Is someone allowed to drop by my apartment if I need help? When is my need of help valid? Which appointments do I have to cancel and which do I have to take? And who on earth is going to answer all my other questions?

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Der Corona-Virus und COVID-19: Erfahrungsberichte mit der Ausgangsbeschränkung

In Österreich haben wir bereits fünf Tage mit Ausgangsbeschränkung verbracht – eine Maßnahme der österreichischen Regierung, um die Verbreitung von Covid 19 zu verlangsamen. Vier weitere Wochen liegen noch vor uns. Bayern hat nun ebenfalls reagiert und vorerst für den Zeitraum von zwei Wochen eine Ausgangsbeschränkung mit ähnlichen Bedingungen wie in Österreich erlassen. Sicherlich werden in den kommenden Tagen weitere Bundesländer Maßnahmen ankündigen.

Auch, wenn man neue Routinen etabliert und die Alltagsstruktur anpasst, kostet manchen Menschen das Verarbeiten dieser neuen Situation viel Kraft. Besonders für neurodiverse Menschen sind Veränderungen jedweder Art sehr herausfordernd.
Ich habe neurodiverse User*innen auf Twitter gebeten, von ihren Erfahrungen der letzten Tage zu berichten. Davon, was gut funktioniert hat, aber auch von den Schwierigkeiten und Problemen, vor die sie diese Pandemie stellt. Einige der Berichte möchte ich gern mit euch teilen.

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Der Corona-Virus und COVID-19: Tipps und Tricks, um als Autist*in durch die Krise zu kommen

Innerhalb weniger Tage hat sich unser Leben in Österreich stark verändert. Die Neuigkeiten und Informationen scheinen sich geradezu zu überschlagen. Ab morgen wird es staatlich verordnete Verhaltensregeln geben, die umfassend in unser Alltagsleben eingreifen.
Vermutlich wird es in Deutschland bald ähnliche Maßnahmen geben, um die Covid19-Infektionskurve abzuflachen. Ich beziehe mich in diesem Text aber vorerst nur auf Österreich.

Sehr viele Menschen haben nun Ängste und Sorgen und tun sich mit dem, was um uns herum geschieht, sehr schwer. Auch wenn darüber gewitzelt wird – für Autist*innen kann die aktuelle Situation aus vielerlei Gründen besonders belastend, schwierig und überfordernd sein. All diese Veränderungen machen Angst und kosten Kraft. Viele Informationen und Anweisungen sind zudem recht vage und werfen noch mehr Fragen auf:
Darf man sich beim Spazierengehen mit einer anderen Person treffen, mit der man nicht zusammenlebt? Darf man joggen gehen? Und auf die Hundewiese? Wenn ich Hilfe brauche, darf dann jemand zu mir kommen? Ab wann gilt Hilfsbedürftigkeit als relevant? Welche Termine darf ich wahrnehmen und welche nicht?
Und wem stelle ich all diese Fragen?

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