Mode als autistische Herausforderung

 

“Du siehst doch gar nicht aus wie ein Autist” ist einer der Sätze, den man deutlich zu oft zu hören bekommen, wenn man sich als Autist*in zu erkennen gibt. Neben dem Fehlen einer sichtbaren Behinderung wird dabei auch immer der Kleidungsstil bewertet, wenn auch nicht bewusst.

Serienfiguren wie Sheldon Cooper, bekannte Autist*innen wie Temple Grandin und in etablierten Serien auftauchende autistische Kunstfiguren sind nach gängigen modischen Maßstäben allesamt schlecht bis grauenhaft gekleidet, und prägen damit ein bestimmtes Bild von Autist*innen, das meines Erachtens nur einen Teil von uns repräsentiert. Auch, wenn sie gefühlt in der Minderheit sind, so gibt es doch autistische Menschen, die Spaß daran haben, sich gut und modisch zu kleiden, sich für Schnitte und Design interessieren und gerne gut aussehen.  Viel öfter aber hört man davon, dass Kleidung für Autist*innen ein schwieriges Thema sei. Weiterlesen

Kann man autistisch werden?

Der Mensch ist seit jeher ein neugieriges Wesen, das nie aufhört zu lernen und unaufhörlich nach Lösungen und neuen Erkenntnissen strebt. Das ermöglicht es uns, immer mehr Wissen zu erlangen und den Geheimissen des Universums auf die Spur zu kommen.

Autismus – die große Unbekannte



Eines der noch kaum ergründeten Themen, die den Menschen intensiv beschäftigen, ist Autismus. Es wird viel dazu geforscht,  gemutmaßt, gerätselt und scheint derart unbegreiflich zu sein, dass man oft von einer „geheimnisvollen Krankheit“ liest, von „anderen Welten“, in denen Autist*innen leben, von „unerklärlichen Verhaltensweisen“. 
Autist*innen hingegen finden sich gar nicht so geheimnisvoll und können sehr viel von dem, was ganze Forscherteams beschäftigt, recht umfangreich erklären. Was sie nicht erklären können ist, warum sich die Forschung vor allem mit den Ursachen und deren Beseitigung beschäftigt, nicht aber damit, wie man ihnen das Leben erleichtern könnte. Weiterlesen

Verstörungstheorien – Leseprobe

Marlies Hübner erzählt in ihrem neuen Buch die autobiografisch geprägte Lebensgeschichte einer jungen Autistin, von den ersten Schritten in einer verwirrenden Welt bis zur Diagnose und dem Leben damit. Vice Alps hat eine exklusive Vorabveröffentlichung.


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How to date an autistic

Geht man davon aus, dass nach derzeitigem Kenntnisstand etwa 1% der Menschen AutistInnen sind, ist es statistisch gesehen recht wahrscheinlich, früher oder später einen von ihnen zu daten. Egal, ob wissentlich oder nicht. Erfahrungsgemäß kommt es dabei zu von der Norm abweichenden Situationen, nicht nur für schnell überforderte neurotypische DatepartnerInnen. Um diese möglichst zu minimieren, kann man sich an ein paar Regeln halten. Regeln, magst Du jetzt sagen, Regeln sind doch so 1950, vor allem beim Dating. Aber AutistInnen lieben Regeln. Also halt Dich dran, oder gehe mit jemandem aus, dessen neurologische Gegebenheiten so durchschnittlich sind wie die Anzüge von Markus Lanz.
Und komm uns bloß nicht mit superoriginellen Autistenwitzen, um das Eis zu brechen und Deine Unsicherheit zu überspielen. Wir kennen sie alle und Du erreichst damit maximal eine Platzierung in unseren Vollidioten-Charts, aber nicht unser Herz. Weiterlesen

Dies ist ganz sicher kein Text über das Dating.

Lange überlegte ich, einen Blogeintrag über Dating und Autismus zu schreiben, da dieses Thema früher oder später jeden Menschen, gleich ob neurotypisch oder Autist, betrifft und auch ich mich aktuell damit konfrontiert sehe. Ich startete mehrere Versuche, schrieb, korrigierte, verwarf sie wieder, formulierte ein paar Tweets, wertete die Reaktionen aus und kam schnell zu dem Entschluss, besser keinen Text über die Partnersuche online zu stellen. Weiterlesen

„Sozialer Autismus“ und andere Unsinnigkeiten.

Liebe Medien,

ich bin müde.
Nicht die Art müde, bei der man schlafen möchte, nein. Ich bin es leid, mich immer wieder wehren zu müssen.
Derzeit vergeht keine Woche, in der der Begriff Autismus nicht als Synonym für unangebrachtes oder unerwünschtes Verhalten genutzt wird und ich weiß nicht, wie so etwas überhaupt passieren kann. Würden Sie etwa einen Menschen, der vor Angst gelähmt ist, als Spastiker bezeichnen? Oder jemanden, der ausführlich fluchte, Tourette unterstellen? Nein? Sicher? Warum aber nutzen Sie dann die Diagnose Autismus auf ebendiese Weise? Autismus ist eine Entwicklungsstörung, eine emotionale Behinderung. Nicht mehr. Nicht weniger.

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