Neurodiversität im Beruf – Teil 2: Simone

Man geht davon aus, dass etwa 80% der arbeitsfähigen Autist*innen erwerbslos sind. Diese Zahl sorgt immer wieder für Erstaunen, steht sie doch im starken Kontrast zur oft guten Ausbildung dieser Menschen. Die Ursachen dafür sind vielfältig.

Eine mögliche Ursache ist das Bild, das die Gesellschaft von Autist*innen hat. Für viele sind sie die schrulligen, anpassungsunfähigen und sozial inkompetenten Nerds, die jeder Person ungefragt die Wahrheit ins Gesicht sagen und sich kaum ein “Guten Morgen” abringen können.

Doch wie geht es autistischen Menschen am Arbeitsplatz tatsächlich? Sprechen sie über ihre Diagnose oder verheimlichen sie sie? Welche Erfahrungen haben sie gemacht? Wie gestalten sie ihren Tag? Mit welchen Schwierigkeiten sind sie konfrontiert?

Diese Fragen durfte ich mehreren Autist*innen stellen.

Teil 1 der Serie findet ihr hier: Claudia: “Durch meine Offenheit ergänzen wir uns gut.”

Simone: „Manchmal geht es auch ohne institutionelle Hilfen.“

Simone wurde meine Suche nach Erfahrungsberichten berufstätiger Autist*innen von einem Kollegen zugetragen und sie meldete sich direkt bei mir. Derzeit arbeitet sie in einem Softwareunternehmen, das keinen expliziten Bezug zu Autismus hat, aber viel Wert auf Diversität legt. Sie hat mir ausführlicher davon erzählt:

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