ABA stoppen – Ein erster Schritt.

stop-1374937_1920

 

Die Belange von Autist*innen stehen in der Regel nicht auf der politischen Agenda – weder in Sachen Bildung, noch mit Themen, die das Schwerbehindertenrecht betreffen. Und das, obwohl sich selbst der UN-Generalsekretär bereits zu unserer Lage geäußert hat. Wir fühlen uns dadurch nur noch mehr als Personen, deren Rechte nicht anerkannt und deren Bedürfnisse ignoriert werden. So wie im bereits seit Jahren geführten Kampf gegen die Therapiemethode ABA, die Elemente aus Folter und Missbrauch enthält und trotzdem als Nummer Eins-Therapiemethode für Autist*innen gilt. Allein die Tatsache, dass eine derart schädigende, traumatisierende Methode im Jahre 2016 noch angewandt werden darf, sollte uns schon erschrecken. Umso schlimmer ist es, dass sie von Organisationen wie Aktion Mensch – die sich laut eigenen Angaben für Menschen mit Behinderung einsetzen – mit sechsstelligen Summen gefördert wird.

Es ist daher sehr erfreulich, dass nun endlich ein erster, wichtiger Schritt unternommen wurde, um diese Therapiemethode zu verbieten. In Baden-Württemberg haben die Jungen Liberalen, die Jugendorganisation der FDP, einen Antrag zum Landeskongress eingereicht, der das Verbot von ABA beinhaltet. Er hatte Erfolg, wurde angenommen und wird nun auf Bundesebene eingereicht.

Begründet wird der Antrag mit den Punkten, mit denen auch wir Autist*innen immer wieder argumentieren: Dem Verstoß gegen die Menschenwürde, gegen die UN-Behindertenrechtskonvention, die Einschränkung der Autonomie und die Gefahr für die seelische und in manchen Fällen auch körperliche Gesundheit der betroffenen Kinder. Mit der Annahme dieses Antrags stellt sich erstmals eine Partei geschlossen gegen diese menschenunwürdige Behandlung von Autist*innen erzielt und damit eine große politische Signalwirkung.

Es bleibt zu hoffen, dass dies der Anfang eines Weges in die richtige Richtung ist und wir bald eine Gesellschaft erleben, die Menschen mit Autismus, ebenso wie Menschen mit anderen Behinderungen, würde- und respektvoll behandelt und integriert.

Ein Gedanke zu „ABA stoppen – Ein erster Schritt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

1 × 2 =

* Bitte Datenschutzbedingungen akzeptieren

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.